Die Trink- und Ernährungsgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren massiv verändert. Der Konsum von sauren Lebensmitteln und Getränken hat stark zugenommen. Zudem sind Essstörungen, die mit dem häufigen Erbrechen einhergehen, weit verbreitet. Das alles geht leider an den Zähnen nicht spurlos vorbei.
Laut einer Studie von Prof. Adrian Lussi sind in der Schweiz ein Drittel von 26 bis 30-Jährigen, sowie fast die Hälfte der 45 bis 50-Jährigen von Erosionen betroffen.
Was ist eine Zahnerosion? Zahnerosion ist die Zerstörung der Zahnoberfläche durch Säure. Im Gegensatz zu Karies sind Bakterien und die schlechte Mundhygiene dabei nicht beteiligt.
Leichte Erosionen bleiben oft unbemerkt. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Temperaturempfindlichkeiten kommen; die Zähne werden kürzer und dünner, was oft zu Frakturen führt. Zudem erscheinen die Zähne dunkler, da das freiliegende Dentin meistens gelblich ist. Die Zahnsubstanz geht unwiderruflich verloren und kann nur durch aufwändige und dementsprechend teure Restaurationen wiederhergestellt werden. Darum spielt die Prophylaxe von Erosionen eine sehr wichtige Rolle. Wie können wir nun unser Zähne vor Erosionen schützen?
Die wichtigste Empfehlung lautet: Den Kontakt mit Säuren auf ein Minimum reduzieren.
Um diese Empfehlung erfolgreich umsetzen zu können, ist wichtig zu wissen, wie Säuren zu unseren Zähnen gelangen. Dies kann von innen oder von aussen geschehen.
Im ersten Fall kommt die Magensäure beim Aufstossen hoch (z. B. bei Reflux, Erbrechen oder Essstörungen) und greift die Zähne an. Im zweiten Fall wird die Säure von aussen durch Getränke, Speisen oder Medikamente hinzugeführt.
Heisst das, ab sofort auf Früchte oder Säfte zu verzichten?
Nein, natürlich nicht! Mit ein paar Tipps kannst Du Deinen geliebten Orangensaft weiterhin geniessen und trotzdem Deine Zähne schonen.
- Reduziere die täglichen Säureattacken auf maximal drei Mal pro Tag. Das heisst, lieber eine grosse Portion Obst auf einmal essen, als immer wieder zu naschen.
- Säurehaltigen Getränke zu Malzeiten trinken und nicht zwischendurch. Schluckweises trinken vermeiden und Getränke nicht durch die Zähne ziehen.
- Zahnschonende Kaugummi verwenden, um die Speichelbildung zu stimulieren
- Generell nach Genuss von Saurem den Mund mit Wasser oder einer Fluoridlösung ausspülen. Die weitverbreitete Empfehlung, mit dem Zähneputzen 15 Min zu warten, ist übrigens nicht mehr aktuell. Dies gilt nur für Personen, die an einer Essstörung leiden.
- Kalzium neutralisiert Säure. Darum kann man etwas Joghurt der Salatsauce beigeben oder nach dem Orangensaft etwas Käse essen.
Hast Du noch Fragen zu Zahnerosionen? Oder möchtest Du Deine Zähne auf Erosionen kontrollieren?
Stellen Sie Ihre Fragen an Dr. med. dent. Teresa Meyer. Telefon 044 261 77 55 oder schreiben Sie eine E-Mail