Blog und News | Zahnpraxis Dr. Teresa Meyer, Zürich

Kaugummis – kein Ersatz fürs Putzen

Obwohl die Produktion von Kaugummis erst 1848 in den USA begann, ist aus archäologischen Funden bekannt, dass schon in der Steinzeit bestimmte Baumharze gekaut wurden. So wurde bei Ausgrabung einer 9000 Jahre alten Siedlung in Südschweden ein Stück Birkenpech mit Zahnabdrücken gefunden. Der erste Kaugummifabrikant, John B. Curtis, verwendete ein indianisches Rezept mit Fichtenharz als Grundstoff und Bienenwachs. Im Jahr 1869 wurde das erste Patent zur Herstellung von Kaugummi erteilt. William Wrigley Jr. wurde vermutlich zum erfolgreichsten Kaugummifabrikanten der Welt. Seine seit 1893 hergestellten « Wrigley’s Juicy Fruit» und « Wrigley’s Spearmint» gehören noch heute zu den meistverkauften Kaugummis weltweit.

Kaugummi kauen wirkt auf unseren Körper auf unterschiedliche Art und Weise

So werden Konzentration und Aufmerksamkeit positiv beeinflusst. Diese anregende Wirkung des Kaugummis ist gut belegt und beruht auf der durch das Kauen stimulierten Blutversorgung des Kopfes und der damit verbundenen gesteigerten Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff.

Die weitverbreitete Meinung, dass man mit Kaugummis die Zähne reinigen kann, ist hingegen falsch

Kaugummis sind kein Ersatz fürs Putzen. Entfernen von Belägen gelingt nur mit der Zahnbürste.
Aber gerade wenn man unterwegs ist, macht ein kurzes Kauen von zuckerfreiem Kaugummi nach einer Mahlzeit durchaus Sinn.
Dies regt nämlich den Speichelfluss an, wodurch zahnschädliche Säuren neutralisiert, Nahrungsreste aus der Mundhölle gespült und Zahnschmelz mit Mineralstoffen versorgt werden. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass das Kariesrisiko sinkt, wenn der Speichelfluss nach dem Essen oder Trinken regelmässig angeregt wird. Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass verwendete Kaugummi zuckerfrei ist. Es ist leider nicht immer der Fall.

Ein kurzer Blick auf die Zutatenliste lohnt sich

… obwohl auch dann meistens unklar bleibt, was man genau im Mund hat. Hersteller müssen lediglich Zusatzstoffe, wie Süssungsmittel und Aromastoffe deklarieren, nicht aber die Inhalte der Kaumasse (« Gum Base»), diese bleiben «Betriebsgeheimnis».
Da natürliches Gummi knapp ist, wird die Kaumasse aus Kunstoffen, vorwiegend Polyisobutylen und Polyvinylacetat hergestellt. 50 bis 70% des Kaugummis sind Zucker (oder Zuckeraustauschstoffe wie Xylit), der Rest besteht aus Füllstoffen, wie Aluminiumoxid, Kieselsäure oder Cellulose. Weichmacher, Feuchthaltemittel, Antioxidantien, Aromen, Farbstoffe und Emulgatoren sind auch noch erhalten.

Mittlerweile gibt es Alternativen zu Kaugummis aus Kunststoff

Beispielsweise « True Gum». Diese bestehen aus nur wenigen Zutaten: Chicle (Milchsaft des Breiapfelbaums) als Kaumasse, Xylitol und Stevioglykoside als Süssungsmittel, Glycerin auf Raps- Basis und natürliche Aromen.
Da Kaugummis genau wie andere Plastikprodukte nicht biologisch abbaubar sind, versteht es sich von selbst, dass sie nur im Abfall entsorgt werden sollen.
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Stellen Sie Ihre Fragen an Dr. med. dent. Teresa Meyer. Telefon 044 261 77 55 oder schreiben Sie eine E-Mail
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