Blog und News | Zahnpraxis Dr. Teresa Meyer, Zürich

Metallbelastung aus dem Zahnersatz

Die meisten Patienten, die unsere Umweltmedizinsprechstunde aufsuchen, werden von ihren Naturheilpraktikern überwiesen mit der Bitte für eine metallfreie Sanierung. Diese ist meistens sehr arbeitsintensiv und mit entsprechend hohen Kosten für den Patienten verbunden.
Darum finde ich es angebracht, sich gleich am Anfang die folgenden zwei Fragen zu stellen:

  1. Liegt eine Schwermetallbelastung vor?
  2. Kommt diese Belastung vom Zahnersatz?

Erst wenn diese zwei Fragen positiv beantwortet sind, kann man mit der Behandlung anfangen.

Grundsätzlich stellt jeder dauerhaft in den Mund eingebrachte metallische Zahnersatz eine chronische Expositionsquelle dar. Je nach Zusammensetzung, Zustand und Grösse geben die sog. Dentallegierungen unterschiedliche Metallmengen in den Speichel und in das umliegende Gewebe ab. Dies geschieht durch Korrosion oder durch den mechanischen Abrieb beim Kauen oder Zähneknirschen. Aluminium kann beispielsweise aus Zementen austreten, ältere Wurzelfüllungen können Silber oder Cadmium enthalten. Metalle, die sich im Speichel befinden, werden geschluckt und über den Magen-Darmtrakt in den Organismus aufgenommen. Aufgenommene Metalle haben toxische Effekte, z.B.

  • lösen sie Mutationen aus,
  • blockieren körpereigene Enzyme
  • und induzieren die Freisetzung von sog. Freien Radikalen.

Zudem können sie bei gegebener individueller Empfindlichkeit auch Allergien und Autoimmunreaktionen auslösen. Je höher die Metallmengen im Speichel sind, desto stärker ist die Belastung des Organismus. Zusätzlich ist zur Konzentration des einzelnen Metalls auch von Bedeutung, ob der Körper mit nur einem oder mehreren Metallen gleichzeitig belastet wird. In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass bei einer Mehrfachbelastung die Toxizität einzelner Metalle zunimmt.

Die Belastung des Menschen mit Metallen nimmt in den Industrieländern stetig zu.

Eine Schwermetallbelastung kann nicht nur von Amalgam oder metallischem Zahnersatz verursacht werden. Sie kann auch arbeits-, ernährungs- oder umweltbedingt sein. So enthalten einige Medikamente und Kosmetika u.a. Quecksilber als Konservierungsstoff. Blei kommt in Autoabgasen , Zigarettenrauch und Haarfärbemittel vor, Palladium ist im Schmuck und in Piercings vorhanden, Barium, Nickel und Kupfer findet man oft in Tattoofarben.

Die mit Schwermetallbelastung assoziierten Symptome sind sehr vielfältig, zudem kommen viele auch bei anderen Krankheiten vor. Aus diesem Grund sind neben der Anamnese und klinischen Untersuchung die Labortests von entscheidener Bedeutung. Da in der Umweltzahnmedizin die Diagnostik und Therapie nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgen, würde ich Ihnen zwei Labortests zur Messung der Metallbelastung empfehlen.

1. Lymphozitentransformationstest (LTT)

Das Testergebnis gibt Auskunft darüber, auf welche Materialien eine allergische Sensibilisierung vorliegt und auf welche nicht. Es ist eine sehr moderne und genaue Labormethode, die nur in speziell eingerichteten Laboratorien durchgeführt wird.

2. Multielement-Analyse im Speichel

Dieser Test dient nicht der Beurteilung der systemischen Belastungen, liefert aber eine Aussage über die Metallfreisetzung aus dem Zahnersatz. Diese ist wichtig, wenn bei bestehender Metallallergie nachgewiesen werden soll, ob der metallische Zahnersatz eine relevante Allergenquelle darstellt oder nicht. Es können bis zu 24 Metalle bestimmt werden.

Erst wenn alle Untersuchungs- und Testergebnisse vorliegen, werden eine Planung und die anschliessende Sanierung durchgeführt. Man darf dabei nicht vergessen, dass es sich bei Schwermetallen um hochtoxische Substanzen handelt. Deshalb sollte auch eine enge Zusammenarbeit mit dem behandeldem Arzt oder Heilpraktiker angestrebt werden.
Möchten Sie Genaueres über die Metallbelastung aus Zahnersatz wissen?
Stellen Sie Ihre Fragen an Dr. med. dent. Teresa Meyer. Telefon 044 261 77 55 oder schreiben Sie eine E-Mail
Photo by Quang Tri NGUYEN
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